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Die 7 Eltern-Todsünden

Die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Die sind auch kein Problem, der ganze Tag mit Kindern ist voll mit kleinen Sünden, sowas wie „Die Kinder haben zu viel ferngesehen“, „Zwei Eis an einem Tag gekauft, obwohl die Hausregel anders lautet“, oder „Wider besseres Wissen eine Übernachtung beim Freund erlaubt haben und nun ist das Kind quakig und übermüdet.“

Das sind Peanuts. Die wahren Fallstricke lauern woanders. Ich habe das mal eben für euch zusammengetragen. Leider weiß ich, wovon ich rede, denn ich bin nicht frei von Fehlern.

 

1) Hochmut-Stolz-Übermut

Du hast es drauf, und alle anderen machen irgendetwas falsch? Klar, das Kind der Bekannten würde schlafen, wenn sie es nur richtig anstellten. Die verpassen die Zeit-Schlaffenster, sind zu unsicher, oder deuten die Signale des Babys nicht richtig (Hunger/Müdigkeit/Überreizung/Bauchweh).

Vielleicht aber, und das kannst du nicht wissen, hat das Kind anatomische Probleme beim Einschlafen, weil die Polypen die Atmung behindern. Und das Kleinkind, das sich im Supermarkt auf den Boden wirft und schreit, das würde bei dir viel rascher beruhigen, weil du so verständig auf Jesper-Juul-Ebene ihm sprichst? Dein Kind war mit 2,5 trocken, während ein anderes mit 6 nachts noch Windeln braucht? Und beruflich erfolgreich zu sein, Kinder hin oder her, ist auch eine reine Frage der Einstellung? Vielleicht auch nicht. Glaub mir. Never ever judge andere Eltern.

2) Geiz-Habgier

Ich passe. Mir fällt dazu nichts ein, was nicht von Todsünde 3, dem Neid, so stark gefärbt wäre, dass es eigentlich dort hingehört. Habgier als nach Habe gierend, das wäre bereits Neid für mich. Mit Zeit geizen, das machen Familien gern, weil sie sich abschotten, vielleicht auch mit Hilfsangeboten an andere – aber fast jede Familie hat genug mit sich zu tun. Your call, liebe Leser und Leserinnen, helft mir aus, bitte! Was kann hier stehen?

3) Neid-Eifersucht

Die Nachbarin hat nur ein Kind und kann es ganz einfach irgendwo „parken“, hat ihre Eltern in der Nähe, die gern als Babysitter einspringen, oder gar eine nette kinderlose Freundin, die sich ums Babysitten reißt? Schön für sie, genauso wie für das Ehepaar, das sich seit Schulzeiten kennt, 3 Söhne hat und immer noch glücklich ist. Ein E-Bike mit Fahrradanhänger, das wäre nett. Kostet aber 3.800 € aufwärts. Oder ein Cluburlaub bzw. Familienhotelferien für 5.000 €, 10 Tage mit Flug für 4 Personen – andere können das machen.

Manche haben mehr Geld, können sich eine Putzfrau und schöne Ferien leisten, andere schaffen es, Kinder zu haben und beruflich erfolgreich zu sein (Backlink zu Todsünde 1). Es ist besser, sich mitzufreuen, als es ihnen zu neiden. Neid macht hässlich. Eifersucht zerfrisst. Anderen etwas zu gönnen, verleiht innere Ruhe und Glück.

4) Zorn-Wut

Atmen. Wenn das Kind dich beißt, schlägt und tritt. Wenn dein Ex-Mann sich benimmt, als sei er der Kaiser von China, und wenn du mal wieder eine Absage für eine Bewerbung kassierst. Wenn das Kleinkind sich im Auto abschnallt, du rechts ranfahren musst, mitten im Weg stehst, und schier durchdrehst. Du bist ungerecht behandelt worden, fühlst dich ohnmächtig und möchtest um dich hauen? Hinterher würdest du dich auch nicht besser fühlen. Also: das alles ist kein Grund, selbst aus der Rolle zu fallen. Außer manchmal.

5) Wollust

Ausschlafen. Ein Orgasmus ist unattraktiv verglichen mit der Wonne des Schlafens. 9 Stunden, 10 Stunden, 12 Stunden. Oder einfach in der Sonne sitzen und nix tun. Der Preis ist Chaos in der Küche, im Kinderzimmer, wo man den Fußboden nicht mehr sieht, und tuschelnde Nachbarn (was uns zu Todsünde 3 führt, aber von der anderen Seite her). Die eigenen Bedürfnisse hemmungslos ausleben, ein Swingerclub ist nichts dagegen, wenn du Jahre nicht mehr durchgeschlafen hast – die beste aller Todsünden, wenn Ihr mich fragt.

6) Völlerei-Maßlosigkeit

Noch ein Drink? Nicht auf den vorletzten Bus, sondern mit dem Nachtbus heim? Das wird wehtun. Nach nur 5 statt 8 Stunden Schlaf bzw. nur 3 statt 6 siehst du nicht nur alt aus, sondern fühlst dich auch so. Die harmlose Variante dieser Todsünde ist der Schuhkauf mit Kindern: du lässt Aldi links liegen und kaufst für 3 Kinder Markenschuhe. 250 € sind im Nu weg. Kater auf dem Konto.

7) Trägheit

Wäsche waschen? Ach, das geht auch morgen. Genauso wie putzen. Aber das Einkaufen unterlassen geht nicht, denn wenn der Kühlschrank leer ist, meutert die Familie sofort. Müssen Kinder wirklich jeden Tag die Zähne putzen? Ja, das weiß man doch. Aber es ist so mühsam, sie zwei Mal täglich dazu zu bringen. Und die Haare waschen, das reicht doch ein Mal pro Woche? Wer nicht staubsaugt, hat irgendwann schwarze Füße, wenn er barfuß durch die eigene Wohnung läuft. Womit wir eigentlich wieder bei den kleineren, lässlichen Sünden sind. Und dieser Text ist eh schon lang genug.

Linktipps innerhalb des Blogs: 12 Gründe, warum Putzen keine gute Idee ist.

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