Letzte Woche hatte ich sowas wie einen 6er im Lotto. Nee, besser. Ich konnte nämlich raus, raus aus Konstanz, aus meinem manchmal doch etwas engen Leben, und in die große Stadt reisen. Mein ehemaliges Zuhause.
Was ich da genau gemacht habe, erfahrt Ihr im Laufe der kommenden Woche. Es war etwas Unglaubliches, das sich immer noch anfühlt wie ein Traum. Ein toller Traum. Und weil das alles so schön war, nehme ich euch auf einen Bilderreigen mit: 10 Ausschnitte meiner Reise ohne Kinder.
Ich entschuldige mich im Voraus (vor dem Lesen) und im Nachhinein (nach der Reise) bei allen, bei denen ich mich nicht gemeldet habe. Es gibt so viele Menschen in Berlin, die ich gerne treffen würde, von früher und auch neue. Aber ich komme bestimmt wieder!
Es fing damit an, dass mir am Mittwoch gegen halb 10 Uhr vormittags klar wurde, dass ich wirklich würde fahren können:
Keine der 8 in meine Pläne involvierten Personen (3 Kinder, 3 Kinderbetreuer, Gastgeber, ich) krank. Ich kann echt 2 Tage weg! #reisefieber
— Christine Finke (@Mama_arbeitet) November 4, 2015
Wenn jemand Koffer packt, dann muss eine Katze es sich im Koffer bequem machen. So will es das Gesetz.
Mit Airberlin ab Zürich am Mittwoch, zu angenehmer Zeit (Abflug 15 Uhr). War sehr in Ordnung für einen Low Budget Carrier. Pünktlich, gab einen kleinen Snack und ein Getränk, und gelächelt wurde auch.
Anflug auf Berlin. Zwar hatte ich keinen Fensterplatz, aber mein Sitznachbar schlief. Und so fotografierte ich hemmungslos über den schlafenden jungen Mann hinweg. Seht Ihr den Fernsehturm am Alex? In echt war noch alles viel klarer. Und bunter.
Mein letzter Wohnsitz in Berlin – Zionskirchstraße 36, direkt gegenüber vom Eingang der Zionskirche. Vorher war ich in der Anklamerstraße, die nicht weit weg vom Zionskirchplatz liegt. Am Mittwochabend ging ich mit meiner ältesten Berliner Freundin noch kurz etwas trinken, in der einzigen Kneipe von damals, die es noch gibt, der „Kapelle“ am oberen Ende des Platzes. Das Haus ist inzwischen etwas schmuddelig. Als ich einzog, war es frisch renoviert und eins der ersten Häuser am Platz mit Innenklo und Bad.
Sieht vielleicht für die meisten nicht schön aus – aber die Aussicht aus meinem Hotelzimmer am Rosenthaler Platz war für mich richtig heimelig. So ähnlich hatte es, wenn auch bei weitem nicht so sauber und ordentlich, im Hof meiner ersten Berliner Wohnung in der Anklamerstraße ausgesehen. Der Himmel über Berlin. Und eine Mauer mit den Spuren der Zeit.
Am Donnerstag ein besonderes Highlight: Mittagessen mit Jessika Rose vom Herz und Liebe Blog. Wir trafen uns am Alex, redeten uns eine Stunde lang den Mund fusselig, und speisten nebenbei. Besonders spannend, da wir uns bisher nur virtuell kannten.
Und so sah ich aus, als ich am Donnerstag zu dem offiziellen Termin ging, für den ich die Reise angetreten hatte. Als ich das Bild machte, im Hotelzimmer, gegen 11 Uhr, war ich noch sehr nervös. Zum Glück legte sich das, als es ernst wurde.
Nach der ganzen Aufregung spazierte ich am Donnerstagabend noch in die Ackerhalle in der Invalidenstraße/Ackerstraße und kaufte mir ein Abendessen. Dort war früher ein „Bolle“ gewesen, dann ein „Extra“, dann ein „Spar“ – heute ist es ein Rewe. Und die Menschen, die dort einkaufen, sehen aus wie in Freiburg, Bonn oder Hannover. Berlinert wird da auch nicht mehr. Nur die Decke ist noch gleich geblieben.
Aus dem Flughafenbus erhaschte ich einen Blick aufs Brandenburger Tor. Früher fuhr ich dort mit dem Fahrrad durch, oder mit dem 100er Bus. Ob das noch erlaubt ist?
Abreise am Freitag. Bequemes grünes Kleid, komische Tapete, aber egal. Es war toll!