Mein Sohn (10) spielt mit Begeisterung Minecraft, und das auch online. Trotzdem habe ich keine Angst vor Cybergrooming in virtuellen Welten, also der Vorstufe zu Missbrauch an Kindern, bei dem Täter sich Opfer durch Online-Spiele oder Social Media suchen (to groom = pflegen, präparieren, auf etwas vorbereiten, und cyber steht für das Internet).
Ist Minecraft online spielen gefährlich?
Die Tendenz zu Straftaten an Minderjährigen, die durch Cybergrooming angebahnt wurden, sei steigend, schreibt heute Die Welt. Da kann man als Erziehungsberechtigter durchaus Angst bekommen, speziell, wenn man selbst nicht so viel mit virtuellen Bekanntschaften zu tun hat.
Ich bin Bloggerin, twitterverliebt, viel auf Facebook. Ich teile mein Leben mit fremden Menschen aus dem Internet, einige von ihnen habe ich auch schon getroffen, und ich bin nicht blauäugig, was Täter, das Böse im Menschen und kriminelle Energien betrifft. Aber ich habe nichts dagegen, dass mein Kind Minecraft sowohl mit echten Freunden, seinen Klassenkameraden, als auch mit Fremden online spielt.
Warum ich mir keine Sorgen mache, wenn mein Sohn online Minecraft spielt? Weil hier folgende Regeln gelten:
10 goldene Regeln gegen Cybergrooming für meine Kinder
- Die Kinder informieren mich, was sie spielen
- Die Kinder zeigen mir die Spiele, auch live und in der Onlineversion
- Ich kann jederzeit das Zimmer betreten und beim Spielen über die Schulter schauen
- Mein Kind kennt den Unterschied zwischen online und offline Spielen
- Als Spielername ist ein Pseudonym besser als der echte Name
- Online wird vorzugsweise mit echten Freunden, also Klassenkameraden gespielt
- Fremde Onlinefreunde erfahren keine Details über Wohnort, das Leben, sonstiges
- Keine Verabredungen mit Fremden (und wenn, wäre Mama dabei. Und das Treffen an einem öffentlichen Ort. So, wie wenn ich fremde Twitterer treffe)
- Keine WhatsApps mit Fremden (und wenn, würde Mama mitlesen wollen)
- Dem Kind klipp und klar sagen, dass es Menschen gibt, die via Onlinespiele versuchen, an Kinder ranzukommen, um sie einzusperrren und zu klauen – Details dazu erzähle ich nicht, das ist so schon abschreckend genug.
Das BKA rät in dem Text der Welt, „Das Zauberwort heiße „Medienkompetenz“, die Eltern, Erziehungsberechtigte, aber auch Freunde oder Oma und Opa aufbauen müssten – selbst wenn es sehr anstrengend ist, ständig dem neuesten Hype hinterherzulaufen.“
Aber ganz so schlimm ist es gar nicht – ich muss nur die Grundpfeiler des Online-Spielverhaltens verankern, dann ist es eigentlich egal, welcher Hype gerade angesagt ist, und Kern meiner Medienkompetenz als Mutter ist es, mich zumindest grundlegend dafür zu interessieren, was die Kinder spielen.
P.S. Falls ich bei den goldenen Regeln etwas vergessen habe, ergänzt mir das gerne!