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Die Lieblingsbücher meiner Kinder

Hie und da stellten kürzlich einige Blogger die Lieblingsbücher ihrer Kinder vor, z.B. Maximilian Buddenbohm, Katharina von Mamahatjetzkeinezeit und das Nuf, Patricia Cammarata. Das könnte eine Blogparade (= Themenaufruf, zu dem in verschiedenen Blogs aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wird) sein, es ist aber keine – ich reihe mich also mal ganz anarchisch ein [Achtung, Ironie!] und zeige euch die Lieblingsbücher meiner Kinder.

Nicht erschrecken, weil englische Kinderbücher dabei sind – die enthalten alle sehr wenig Text, und ich lese sie auf Deutsch vor, das könnt Ihr auch. Und alle Bücher sind noch im Internet zu bekommen, obwohl ich sie vor vielen Jahren schon entweder geschenkt bekam oder im Ausland kaufte.

Die englischen Bücher liebe ich aus sentimentalen Gründen – ich habe ein Jahr lang in Canterbury studiert -, und deswegen lese ich sie wahrscheinlich auch am liebsten vor, was meine Kinder bestimmt beeinflusst. Mein Lieblingsbuch desbezüglich ist Noah’s Ark von Lucy Cousins. Es ist so wunderschön bunt, frei von Schwere und ganz ohne missionarischen Eifer (mit der Religion habe ich nix am Hut), hat wie alle Bücher, die ich gerne vorlese, sehr wenig Text, und lässt viel Raum für Fantasie. Pro Seite ist maximal ein Satz zu lesen, und trotzdem können sich die Kinder an dem Buch nicht sattsehen.

Stefanie Köhler Vorlesegeschichten von Leon & Lotta
Stefanie Köhler: Vorlesegeschichten von Leon & Lotta

Derzeit lese ich diese Bücher der Jüngsten (4) vor, die beiden älteren Geschwister sind ihnen sozusagen entwachsen, aber als sie jünger waren, lauschten sie den Geschichten genauso andächtig wie jetzt ihre jüngste Schwester. Nur das Buch „Leon & Lotta. Lotta, wo bist du?“ mit den Vorlesegeschichten von Stefanie Köhler besaß ich damals noch nicht, das hat mir die Autorin mal geschenkt, als sie mir eine Freude machen wollte (wir kennen uns). Das ist momentan das Lieblingsbuch meiner Jüngsten, und auch ich lese die kurzen Geschichten von Leon und seiner Puppe Lotta sehr gerne vor.

Rotraut Susanne Berner Gute Nacht, Karlchen!
Rotraut Susanne Berner; Gute Nacht, Karlchen!

Die Geschichte „Gute Nacht, Karlchen!“ von Rotraut Susanne Berner schenkte uns meine Lieblingskusine, als die älteste Tochter 2 wurde – seitdem wollen meine Kinder immer wieder vorgelesen haben, wie Karlchen von seinem Papa mit dem Pantoffelexpress ins Bett gebracht wird über die Stationen Esslingen (Küche), Feuchtlingen (Bad) und Bettlingen (Endstation). Auch hier ist nur ein Satz pro Seite vorzulesen, und die Illustrationen sind herzallerliebst.

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Bärbel Haas: Der Tropfen

Nahezu lyirsch ist „Der Tropfen“ von Bärbel Haas. Dieses Buch hat mir auch jemand geschenkt, ich glaube, dieselbe Kusine – und auch hier findet sich nur ein Minimum an Text in Kombination mit fantasieanregenden Illustrationen. Der Clou an diesem Buch ist, dass es sich reimt, aber auf dezente Art. Das liest sich dann so „In einer Wolke reist seit gestern… ein Regentropf mit seinen Schwestern…. und Brüdern Richtung Nord-Nordwest… denn dort gibt’s ein Familienfest…“ (das war der Text von 4 Seiten!). Weil es so schön den Kreislauf des Wassers erklärt und ein bisschen absurd ist, lieben es meine Kinder.

Eric Hill Where's Spot?
Eric Hill: Where’s Spot?

Zum Abschluss noch ein englisches Kinderbuch: „Where’s Spot?“ von Eric Hill. Das Klappenbuch ist eigentlich für die ganz Kleinen, mit sehr einfachem Text und Sätzen in der Länge von „Is he under the bed?“, und entzückt alle Kinder, die ich kenne. Denn am Ende findet Spots Mama ihren kleinen Welpen Spot in einem Korb. Bis dahin hat das Kind, dem vorgelesen wird, ganz doll gekichert, weil Krokodile unter dem Bett waren und Affen im Kleiderschrank. Heile Welt pur, mit der sich Kinder gut identifizieren können.

Linktipp innerhalb des Blogs:

Kinderbücher und Trennung

Zwischen Karriere und Krabbelgruppe – eine Buchempfehlung mit Exkurs

Dieses Buch hat Tiefgang und ist gleichzeitig kurzweilig – ein Kunststück, das an Idee und Mach-Art liegt, aber auch an der einfühlenden Art und Weise, wie Autorin Peggy Wandel ihre Gespräche mit den Frauen aus aller Welt, die über ihr Leben als berufstätige Frau und Mutter berichten, niedergeschrieben hat.

Es passt prima in die derzeitige gesellschaftliche Strömung, Frauen als arbeitenden Müttern mehr Gehör zu verschaffen – ich habe das Buch bereits kurz nach seinem Erscheinen im vergangenen Herbst gekauft und nach und nach gelesen. Zum häppchenweisen Lesen, z.B. kurz vor dem Einschlafen, wie ich das abends gerne mache, sind die 20 Kapitel bestens geeignete Lektüre. Ich glaube sogar, es wäre gar nicht unbedingt gut, sich die Geschichten der Frauen an einem Nachmittag zuzuführen, denn ich musste und wollte das, was ich aus deren Leben erfuhr, etwas sacken lassen.

Zuest habe ich die Berichte der Frauen gelesen, in deren Heimatländern ich mich ganz gut auskenne: die Schweiz, Deutschland, Großbritannien, Norwegen, Finnland und die USA. Dabei schwankte ich zwischen Mitleid, Bewunderung und auch Niedergeschlagenheit, die aus Neid wuchs – weiß ich doch von meinen Freundinnen in Skandinavien, wie viel fortschrittlicher dort die Gleichstellung der Geschlechter und die Berufstätikgeit der Frau dort gelebt werden.

Beim Lesen heftig genickt habe ich, als ich Rekas Aussage über die Schweiz las:

Denn gerade weil gesetzliche Rahmenbedingungen zum Schutz von Müttern weitgehend fehlen, finden Frauen leichter eine Stelle. Im Gegensatz zu Deutschland wird hier eine Frau eher eingestellt, selbst wenn sie Mutter ist und noch dazu alleinerziehend. (S. 238)

Genau das ist auch mein Fazit nach 4 Jahren als zu 100% (also mit 42-Stunden-Woche) fest angestellter Mitarbeiterin in einem Schweizer Kinderbuchverlag, wo ich bis 2011 einen verantwortungsvollen Job hatte. Ich halte die gut gemeinten deutschen Mutterschutz- und Kündigungsschutzgesetze für einen großen Hemmschuh, speziell für mich als Alleinerziehende.

Grenzgängerausweis Schweiz
Grenzgängerausweis Schweiz

Es ist in der Schweiz nicht so, dass Mütter mit „gelbem Schein“, also Krankschreibung, zuhause bleiben können um kranke Kinder zu pflegen. Dafür ist unbezahlter Urlaub vorgesehen: Ich hatte es gut, bei mir standen sogar 2 ganze Tage pro Jahr im Arbeitsvertrag, die ich mit Lohnfortzahlung wegen kranker Kinder fehlen durfte (unabhängig von der Zahl meiner Kinder).

In Deutschland dürfte ich als alleinerziehende Mutter dreier Kinder 50 Tage fehlen, wenn der Nachwuchs krank ist. Es ist kein Wunder, dass dieses Risiko kaum ein Arbeitgeber eingehen will, selbst wenn der Lohnausfall von der Krankenkasse bezahlt wird. Schwangere Frauen können bei den Eidgenossen wesentlich leichter gekündigt werden als in Deutschland (wo sogar befristete Arbeitsverträge für den Arbeitgeber ein Risiko darstellen), und auch nach der Geburt gibt’s nur für 1-3 Monate Vorrechte beim Kündigungsschutz für Frauen in der Schweiz. So grotesk das klingt, das führt dazu, dass Frauen in der Schweiz leichter Arbeit finden.

Sehr nahe gegangen ist mir der schonungslose Bericht über den Zusammenbruch in Form eines Burn-Outs, den Sanne in den Niederlanden erlebte. Und ein emotionales Sahnehäubchen waren für mich beim Lesen die eingeflochtenen Kennenlerngeschichten, also wie und wo die romantische Begegnung stattgefunden hat, die diese Frauen zu Ehefrauen und später zu Müttern machte. Und die Familie aus Indien, die Einblick in ihr Leben gibt, beeindruckte mich wegen der unglaublich hohen Arbeitsleistung, die Frauen dort erbringen.

Am meisten überrascht hat mich die Situation berufstätiger Mütter in Slowenien – das wäre, auch wegen des guten Wetters, aus der Sicht der berufstätigen Mutter wohl ein gutes Land, um auszuwandern und dort Kinder zu bekommen. Schade nur, dass ich kein Slowenisch spreche. ;)

Fazit: Ein ungewöhnliches, gut zu lesendes, warmherziges und gleichzeitig lehrreiches Buch. Kaufen! Ich hoffe auf eine Fortsetzung, denn die 18 Länder, die in den 20 Beiträgen vorstellt werden, sind ja nur ein Ausschnitt.

Peggy Wandel: Zwischen Karriere und Krabbelgruppe
Peggy Wandel: Zwischen Karriere und Krabbelgruppe

Peggy Wandel. Zwischen Karriere und Krabbelgruppe. Zwanzig berufstätige Mütter aus aller Welt erzählen, wie sie Familie und Job unter einen Hut bekommen. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2012.

ISBN 978-3-86265-168-9.  228 Seiten. 9,95 €

Elternabend – alleinerziehend ein Problem

Schon wieder trudelt eine Einladung zu einem Elternabend ein, es ist die dritte in diesem Schuljahr für den 1. Klässler, der zweite Elternabend für die 7. Klässlerin steht im April an, und gestern war Elternabend im Kindergarten.

Mich als Alleinerziehende mit kleinen Kindern stellt das vor Probleme. Hätte ich mehr Geld, könnte ich mir einen Babysitter nehmen, aber das kostet hier in Konstanz locker 10 € pro Stunde, macht 25-30 € für einen Elternabend, das sind bei 8-10 Elternabenden fast 300 Euro im Jahr.

Als Bezieherin von Wohngeld, die in öffentlich gefördertem Wohnraum wohnt (mit WBS) und mit der Selbstständigkeit als Redakteurin gerade erst angefangen hat, und Mutter von drei Kindern, ist das viel Geld.

Geld, das ist nicht einfach so übrig habe, denn Ende März hat z.B. mein Sohn Geburtstag, der braucht ein neues Fahrrad – oder eben ein ordentliches Gebrauchtes -, muss eine Feier haben, und natürlich auch Geschenke. Neue Schuhe muss ich auch für alle Kinder kaufen im Frühling, und Kleidung sowieso.

Ich kann also nicht auf jeden Elternabend, und seit neuestem sage ich das auch so: „Ich kann nicht kommen, weil ich kein Geld für einen Babysitter habe.“ „Oh“, sagen die Leute dann, „Hast du keine Familie, Nachbarn, Freunde oder Bekannte, die einspringen können?“ Dann seufze ich innerlich und versuche, ruhig und freundlich zu antworten, weil es mich so wütend macht, dass ich nicht einmal zu einem Elternabend gehen kann, und sich offenbar kaum jemand vorstellen kann, dass das nicht an meiner Unfähigkeit, mir Hilfe zu organisieren, liegt.

Weil es mir ein Bedürfnis ist, das im Einzelnen mal aufzudröseln, erkläre ich das mal, und hoffe, dass dies auch ein Politiker liest, viele Erzieher und Lehrer, und Menschen, die in Ämtern sitzen:

Warum ich manchmal nicht zum Elternabend kommen kann

  • Meine Kinder sind jung. Selbst die älteste Tochter ist mit 12 Jahren zu jung, um zwischen 19:30 und 22 Uhr ganz alleine auf ihre 4 und 6 Jahre alten Geschwister aufzupassen. Sie geht auch meist um 21 Uhr ins Bett und braucht ihren Schlaf.
  • Die Jüngste macht im Kindergarten einen Mittagsschlaf, worauf die Einrichtung besteht, und was ich auch in 2 Elterngesprächen nicht ändern konnte. Sie ist abends bis mindestens 21:30, teilweise auch bis 22 Uhr wach, weil sie von 13-15 Uhr tief und fest schläft – es ist also kein „einfaches Babysitten“ mit ferngucken.
  • Eben diese Jüngste hat starke Trotzphasen und ist nicht nur schwer zu bändigen, sondern auch furchtlos, ausdauernd und extrem stinkig. Das ist nichts, was dein müder Nachbar oder eine 12-Jährige abends um sich haben sollten.
  • Verwandte? Habe ich eine Menge, aber nicht hier in der Stadt. Die nächsten Verwandten wohnen 2 Autostunden von mir, und sind meine lieben Eltern, beide Mitte 70, und mein Bruder mit Familie, beide berufstätig.
  • Nachbarn: Viele nette, wunderbare Nachbarn habe ich in der von öffentlichen Geldern errichteten Siedlung, in der ich wohne. Sie haben fast alle Kinder, arbeiten hart für ihr Geld, und sind bis über beide Ohren mit ihrem Leben beschäftigt.
  • Freunde – meine Freundinnnen haben allesamt Kinder, ich habe 4 gute Freundinnen im Ort, die jeweils 3 kleine Kinder, 2 Kinder, 2 Kinder und 1 Kind haben – zwei dieser Mütter sind alleinerziehend und berufstätig, und dementsprechend abends hungrig, müde und müssen sich um Haushalt und eigene Kinder kümmern.
  • Bekannte: An denen mangelt es mir auch nicht. Unter anderem zwei wunderbare andere Alleinerziehende mit 3 Kindern kenne ich gut, die eine Frau arbeitet Schicht im Krankenhaus, die andere ist Witwe und Hebamme mit Dienst auf Abruf.
  • Babysittter: Hätte ich an der Hand, aber wie gesagt kein Geld – dafür muss ich mit 30 € rechnen.
  • Kinderlose Bekannte habe ich übrigens nicht mehr. Und glücklich Verheiratete bleiben am liebsten bei ihrer Familie abends, oder finden, ich habe selbst schuld, alleinerziehend zu sein – die will ich auch nicht bitten.
  • Der Vater der Kinder kommt aus verschiedenen Gründen, die ich  hier nicht ausführen kann, nicht als Kinderbetreuung für einen Elternabend infrage.

Ein Lösungsansatz – aber taugt der etwas?

Eine Idee wäre, die älteste Tochter eben doch mit den Geschwistern alleine zu lassen von 19:40 bis 21:45 (auf den letzten Drücker kommend und auf den ersten gehend), und eine Nachbarin/Freundin im Haus zu bitten, auf Anruf der großen Schwester schnell parat zu stehen. Denn ich brauche 15 Minuten vom Elternabend bis nach Hause.

Zweite Idee: Der Lehrerin mitteilen, dass ich kein Geld habe, um einen Babysitter zu organisieren. Aber der Sohn wünscht sich, dass ich zum Elternabend gehe. Dilemma.

Und das wirkt für Menschen, die so ein Problem nicht keinen, vielleicht einfach faul und desinteressiert. Gestern, beim Elternabend im Kindergarten habe ich das so gehandhabt – es war das erste Mal und hat für ziemliches Erstaunen gesorgt, obwohl ja klar ist, dass bei zwei voll vom Staat finanzierten Kindergarten- bzw. Hortplätzen inklusive Mittagessenszuschuss wenig Geld im Haus ist.

Dritte Idee: Babysitter buchen und auf Nummer sicher gehen, dafür notfalls am Monatsende bei „Die Tafel“ Mittag essen und Essen holen.

So, und jetzt Ihr. Kann ich eine 12-jährige mit ihrem 6 Jahre alten Bruder und einer zickigen 4-Jährigen alleine lassen?

Aktion Familie 2.0 – ein offener Brief. Hallo Politik, hör mal zu!

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Prolog zu Familie 2.0

Ich möchte kein Politiker sein. Soweit ich das verstehe, müssen die eher der Partei gehorchen als ihrem Gewissen, auch wenn das anders in unserer Verfassung steht. Ständig stehen irgendwo Wahlen an, bei denen den Wählern nach dem Mund geredet werden muss bzw. Mehrheiten von Wählern nicht vergrätzt werden dürfen.

Nein, ich bin froh, nur eine Bloggerin zu sein, die sich den großen Luxus einer eigenen Meinung erlauben kann. Politiker sind aber auch Privatmenschen, die in irgendeiner Form (und sei es als Onkel, Patentante oder Opa) mit Familie zu tun haben – genau wie wir Elternblogger. Und von daher habe ich die Hoffnung, dass wenn genügend Menschen die Aktion Familie 2.0 unterstützen, wir damit die Anliegen der Familien und der Kinder ein klein wenig vorwärts bringen können.

Worum geht es bei der Aktion Familie 2.0?

Offiziell startete die Aktion am internationalen Weltfrauentag, dem 8. März 2013.

Vor allem geht es darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass es so nicht weitergehen kann. Es liegt an der Politik, den Eltern zuzuhören (denn wir haben keine Lobby!) und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es möglich machen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Dann sind wir zuversichtlich, dass auch die Geburtenrate steigt.

Wer steckt hinter der Aktion Familie 2.0?

4 Frauen und Mütter mit einem gehörigen Maß an Unzufriedenheit, Ehrgeiz, Talent und Ideen: Rebecca, Tina und Andrea, allesamt verheiratet und mit insgesamt 10 Kindern. Auch ich bin unterstützend dabei und bediene den twitter-Account der Initiative. Alle 4 Initiatorinnen (so man mich mitzählt) sind schon länger als Blogger, auf twitter und Facebook privat unterwegs und haben sich in einem Mütter-Netzwerk auf Facebook kennengelernt.

Der Austausch über die Schwierigkeit, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, brachte die Netzwerkerinnen über die Stationen tiefe Frustration, Wut, Verzweiflung, Solidarität und Ärmelhochkrempeln auf die Idee, sich mit einem offenen Brief an die Politik zu wenden. Konkret angeschrieben wurden Frau von der Leyen, Frau Merkel und Frau Schröder. Wir sind in keiner Partei politisch aktiv.

Was sind die Forderungen/Vorschläge von Aktion Familie 2.0?

1. Ein einheitliches Bildungssystem in allen Bundesländern
2. Qualitativ hochwertigere Betreuungsangebote für unsere Schulkinder innerhalb unserer Arbeitszeiten
3. Besser bezahlte Erzieher/ Pädagogen
4. Eine bessere Einbindung der Generation 60+
5. Flexible Arbeitszeitlösungen für Mütter und Väter
6. Kein Ehegattensplitting, sondern eine steuerliche Entlastung der Familien mit Kindern

Die Details zu diesen Vorschlägen sind auf der Homepage von Familie 2.0 nachlesbar.

Brief-in-Papierform

Was kann ich tun, um die Aktion Familie 2.0 zu unterstützen?

  • Die Facebookseite der Aktion liken
  • Die Aktion über Facebook teilen, bzw. unsere Posts dort teilen, kommentieren, liken
  • Auf twitter folgen, selbst retweeten und eure Meinung kundtun mit #familie20
  • Als Blogger: drüber schreiben
  • Den Brief Familie 2.0 ausdrucken, unterschreiben und zur Post bringen
  • Den Brief als Onlineversion ans Familienministerium mailen: poststelle@bmfsfj.bund.de
  • Das Familie 2.0 Logo auf deiner Webseite einbauen und auf unsere Homepage verlinken
  • Auf google+ teilen und unsere google+ Seite plussen
  • Drüber reden!

Riesige Yucca Palme zerteilen – eine Anleitung

Spätestens, wenn die Yuccapalme an die Zimmerdecke stößt und die Blätter sich aus Platzmangel traurig verknoten, anstatt ausladend zu wachsen, ist es an der Zeit, die Pflanze zu kürzen.

Mein Exemplar begleitet mich schon fast 30 Jahre, ich bekam sie zum 18. Geburtstag von meinen Freundinnen geschenkt, und deswegen ist sie mir ans Herz gewachsen.

Frei stehen konnte die Yucca schon länger nicht mehr, und die beiden Stämme waren auf unschöne Art ineinander verwachsen. Außerdem stießen die Blätter an die Glasscheiben, wodurch sie hässliche braune Verbrennungsstellen an den Spitzen bekamen.

Und schließlich, aber das nur am Rande, störte mich, dass ich meine kürzlich angebrachten Gardinen nicht richtig zuziehen kann, weil die Palme im Weg steht.

Riesige Yuccapalme
Riesige Yuccapalme

Höchste Zeit also, die Ärmel hochzukrempeln und „Just do it!“ zu sagen. Ich habe mich umgeschaut und keine Anleitung gefunden, die mir „idiotensicher“ erklärt, wie man das macht. Insofern hoffe ich, ein paar Lesern beim Kürzen ihrer Yuccapalme zu helfen.

Was brauche ich fürs Teilen der Yucca Palme?

Im Gartencenter (keine Kette, eine richtige Gärtnerei hier in Konstanz) besorgte ich Tontöpfe und Untersetzer, 20 Liter einfache Blumenerde für 3 €, eine Dose Baumwachs für etwa 8,50 € für das ordentliche Verschließen der Schnittstellen und erfuhr, dass die Chancen auf gutes Anwachsen in Erde besser stehen als wenn man die abgeschnittenen Teile zum Wurzeln schlagen in Wasser steckt – da ist die Gefahr des Faulens zu groß, sagte die erfahrene Gärtnerin.

Dann überlegte ich, mit welchem Messer ich ans Werk gehen wollte – die in der Gärtnerei käuflich zu erwerbenden sahen toll aus, aber die 30 € für so ein Qualitätsprodukt wollte ich mir nicht leisten, insofern versuchte ich es einfach mit einem Brotmesser. Das Schneiden am bereits verholzten Stamm war gar nicht so einfach, ich schätze, eine Laubsäge wäre besser geeignet gewesen. Für die noch grünen Stücke der Palme mit Blättern jedoch war das Brotmesser eine sehr gute Wahl.

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Wie teile ich die Yucca, Schritt für Schritt?

Es kostete mich ein wenig Überwindung, die Yucca doch relativ brutal einfach durchzuschneiden. Das wurde aber besser, als ich das erste, große Stück gekappt hatte. Ich habe zuerst ein etwa 1,20 Meter langes Stück der Palme abgetrennt und noch recht viel Grün am Stamm gelassen, so dass die Pflanze nicht so zerrupft aussieht. Das abgetrennte Stück habe ich erneut geteilt und alle oberen Schnittenden vorsichtig mit einem Messer mit Baumwachs bestrichen. Das tut man, damit die offenen Schnittstellen nicht nach unten austrocknen. Das Baumwachs ist von der Konsistenz her in etwa wie dickflüssiger Bienenhonig und einfach aufzubringen.

 

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1,20 Meter langes Stück des rechten Stammes
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In zwei gleich lange Teile zerschneiden
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Obere Schnittkante mit Baumwachs versiegeln
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Untere Schnittkanten von Blättern befreien
Spitze der Yucca
Spitze der Yucca vom deckenhohen Stamm

Damit die abgeschnittenen Teile der Yucca in der Erde nicht faulen, habe ich die unteren Blätter mit dem Brotmesser abgesägt, so dass etwa 5 cm Stumpf in den Tontopf kamen. Gut andrücken, mit lauwarmem Wasser angießen, fertig.

Zum Schluss habe ich noch die Spitze des höheren, an die Decke stoßenden Asts auf eine Länge von etwa 50 cm gekappt, was sehr leicht ging.

Dabei bin ich genauso vorgegangen wie bei den anderen beiden Teilstücken, habe also die unteren Blätter des Ablegers abgesäbelt.

Es war etwas schwieriger, hier das Baumwachs ganz oben in der gekappten Krone sauber anzubringen, weil ich zu faul war, die Leiter aus dem Keller zu holen und mich auf den Tripp Trapp gestellt habe. ;)

Yucca vor dem Kappen der Spitze
Yucca vor dem Kappen der Spitze

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Teilstücke anwachsen – ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das klappt, denn bei diversen Umzügen sind der Yucca bereits 3 Stücke abgebrochen, die ich alle mit der Methode, sie in Erde zu stecken, groß bekommen habe.

Ich muss nur den Kindern noch einschärfen, dass sie die mit Baumwachs bestrichenen Schnittstellen nicht anfassen, denn das ist giftig laut Dosenbeschriftung.

Insgesamt hat meine Yucca nun also 6 Ableger und auch der „Mutterbaum“ sieht durchaus noch ansehnlich aus. Frei stehen kann er nun auch wieder.

So sieht das Ergebnis aus:

Yuccapalme mit 3 Ablegern
Yuccapalme mit 3 Ablegern

Zur Erinnerung: dermaßen verknotet und verschwurbelt war die Palme vor der Aktion:

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Unschön verwachsene, nicht mehr frei stehende Yucca

Update nach 8 Wochen

Allen Pflanzen und Ablegern geht es gut. Die Stümpfe treiben aus, sogar das Mittelstück, bei dem ich etwas skeptisch war. Ich kann die hier beschriebene Vorgehensweise wirklich empfehlen.

8 Wochen später: neue Triebe
8 Wochen später: neue Triebe

3 Monate später

Das Mittelstück hat ganz toll ausgetrieben, mit 2 schon recht stattlichen Trieben. Und auch die beiden Spitzen sind wohlauf, gut angewachsen, und bekommen neue Blätter. Fazit: so macht man das. :)

Mittelstück 3 Monate später mit 2 neuen Trieben
Mittelstück 3 Monate später mit 2 neuen Trieben

Wir Kinder der Kriegskinder von Anne Ev Ustorf – eine Rezeption

Heimat oder Heimatlosigkeit ist ein Thema für mich – seit Jahren. Gerade lese ich das Buch „Wir Kinder der Kriegskinder“ von Anne Ev Ustorf, das Maximilian Buddenbohm auf Facebook mit den Worten „Das erklärt dann doch so einiges“ empfahl.

Und dieses Mischmasch aus Nachdenklichkeit gepaart mit diversen echten Umzügen mit Umzugskisten und Fasnachtsumzügen bzw. dem Vermissen selbiger in Berlin, Lübeck oder Hamburg bringt mich dazu, diese Gedanken öffentlich zu teilen.

Der Bogen vom Buch zu meinen Eltern

Anne Ev Ustorf schreibt, die Generation meiner Eltern sei heimatlos und traumatisiert, und ich glaube, das stimmt. Meine Eltern haben ganz sicher schweres Gepäck für ihr Leben mitbekommen durch die Erlebnisse aus dem Krieg. Meine Mutter ist 1938 geboren, mein Vater 1940. Er lebte in Kiel-Wik in einem relativ privilegierten Haushalt, der Vater war Lotsenältermann (=Chef der Kieler Ostseekanal-Lotsen), sie wuchs auf der anderen Seite der Hochbrücke in bescheidenen Verhältnissen auf, in denen man aber seinen Stolz hatte. Nie durfte meine Mutter Besuch nach Hause bringen, weil meine Großeltern sich für ihre 2-Zimmer Wohnung schämten, in der sie zu fünft lebten.

Die Mutter meines Vaters kam aus Lübeck, die Mutter meiner Mutter aus Eckerförde, und dann waren da noch Bauern aus der Haselau westlich von Hamburg seitens der Mutter väterlicherseits und viele wohlhabende Bauern aus Fehmarn vom Vater väterlicherseits. Wirklich sesshaft war man trotz der Bauern eher nicht in der Familie – viele waren Seeleute.

Bombenalarme, Nächte im Bunker und eine mit der jüngsten Schwester hochschwangere Mutter haben meine Mutter geprägt, ebenso wie die „Landverschickung“, die sie nach dem Krieg geduldig über sich ergehen ließ, weil das Mädchen zu dünn war. Mein Vater ist nicht nur jünger, sondern auch weniger „kriegsgeschädigt“, wenn ich Anne Ev Ustorfs Schilderungen folge.

Reste des Kriegs in den Eltern – noch heute

Es ist heute noch so, dass meine Mutter bei Sirenengeräuschen wie z.B. dem Geräusch eines Martinshorns nahezu hysterisch wird. Da ist kein Herankommen mehr, sie ist davon überzeugt, dass gerade ein nahestehender Mensch stirbt. Dummerweise bin ich, seitdem ich Kinder habe, auch für solche Gedanken empfänglich – obwohl ich Mitte der 60er Jahre geboren bin. Das ist ein typisches Beispiel der Übertragung von Ängsten von Generation zu Generation.

Mein Vater ist hingegen eher das Beispiel der rationalisierenden Menschen, den auch Anne Ev Ustorf in ihrem Buch anführt: durchaus liebevoll und anteilnehmend, aber auf jede Art von Problem mit sachlichen Analysen aufwartend. Ustorf sieht den Ursprung dieses Verhaltens noch in der Erziehung der Hitler-Propaganda, nämlich nach den Motto „Gut ist, was stark macht“.

Meine Eltern sind noch auf andere Art heimatlos als andere Kriegskinder: Sie zogen 1968, als ich 18 Monate alt war, von Hamburg nach Freiburg. Damals gab es keine ICEs, und die Autofahrt vom Breisgau nach Kiel, wo die beiden ursprünglich herstammten, war lang. Es war ein Schock, besonders für meine Mutter mit Baby, in einer Stadt zu wohnen, in der die Leute ihren Kieler Akzent belächelten und in der sie das Badische nicht verstand.

Ich als die Dritte Generation – Auswirkungen

Für mich als Baby und Kind bedeutete das, ich hatte doppelt verunsicherte Eltern (die Anne Ev Ustorf zusammen mit einem enormen Sicherheitsdenken als typisch für die Generation der Kriegskinder nennt) – sie waren Fremde. Nicht Fremd wie die Vertriebenen des Krieges, sondern fremd als Zugereiste. Diese Heimatlosigkeit trage ich tief im Herzen – anders als mein Bruder, der im neuen Heimatort meiner Eltern heiratete, Kinder in die Welt setzte, ein Haus baute, dem Fussballverein beitrat, und badisch spricht

Beides, mein Verhalten und auch das meines Bruders, sind typische Verhaltensweisen der 3. Generation, schreibt Ustorf, die übrigens Psychologin und Betroffene ist. Die einen reagieren mit Wurzellosigkeit und Rebellion, die anderen mit betonter Bodenständigkeit.

Mein Bruder ist ein Mathe-Genie, ich die sprachlich Hochbegabte. Meine Großmutter sprach Plattdeutsch, das ich verstehe und imitieren kann, und ich wuchs inmitten von ländlichem Badisch auf. Das führte, offenbar in Kombination mit Genetik, dazu, dass ich europäische Sprachen aufsauge wie ein Schwamm (ich habe mehr als 10 Sprachen gelernt) und das Altenglische zu lieben begann, als ich es im Rahmen des Anglistikstudiums traf. Denn es klang wie eine Mischung aus Platt und Englisch, und ich habe darin promoviert. Das alles wäre wahrscheinlich nicht passiert, wären meine Eltern in Kiel geblieben.

Oft sprachen sie davon, dass sie wieder nach Kiel zurückkehren würden, und so lebte ich als junger Mensch geistig ständig auf gepackten Koffern. Ich gehörte nicht dazu, ich war das Kind, dessen Eltern „feudeln“ anstatt „feucht aufwischen“ sagten, und wir würden eh bald wieder gehen. Es kam dann anders: Nach 25 Jahren in Freiburg stellten meine Eltern fest, dass sie sich doch im Breisgau heimischer fühlten als im ehemaligen Zuhause. Für meinen „Mindset“ zu spät – aber so ist das nun.

Versöhnung mit dem Gestern und Heute

Was ich an meinen Eltern sehr schätze, ist, dass sie im Gegensatz zu vielen im Buch von Ustorf vorgestellten „Fällen“ stets in der Lage und willens waren, sich selbst zu reflektieren. Heute besuchen sie ein Erwachsenenstudium der Uni Freiburg, um sich über die Nazizeit zu informieren, die während ihrer Schulzeit nicht behandelt wurde, und das bewegt etwas in ihnen. Vielleicht schenke ich ihnen das Buch. Aber eigentlich ist es ja für Leute wie mich, die zwischen 1955 und 1975 geboren wurden. Ich kann es sehr empfehlen.

Linktipps:

Heimat = Dichte + Wichte

Text im Blog von Frau Quadratmeter über die Kriegskinder und ihre Enkel

Trennung unter einem Dach und gemeinsames Sorgerecht: Regeln und Tipps

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Wer gemeinsame Kinder hat und irgendwann, eines bösen Tages, feststellt, dass ein Zusammenleben mit dem Partner nicht mehr möglich ist, setzt sich im besten Fall mit dem Partner oder Ehemann zusammen und bespricht auf Elternebene, wie man weiter vorgeht und ohne viel Streit eine friedliche, faire Trennung hinbekommt.

In diesem Idealfall einigen sich die Eltern über wichtige Eckpunkte, bevor sie dem Kind gemeinsam erklären, was sich ändern wird, und dass sie beide als Eltern weiterhin für das Kind da sein werden, auch wenn sie getrennte Wohnungen haben.

Das wäre der Idealfall. Der ist leider nicht immer zu verwirklichen, denn gar nicht so selten will einer der Ehepartner die Trennung nicht akzeptieren und weigert sich, beim Finden einer sinnvollen Lösung zu helfen, Und dann gilt für verheiratete wie unverheiratete Paare: Achtung, es kann schwierig werden. Und glaubt mir, das ist dann nicht wie in den TV-Kommödien, wo Wände durch Häuser gezogen werden, ein paar lustige Dinge vorfallen, und sich hinterher alle lieb haben.

Zuerst einmal sollte der Weg des Trennungswilligen zum Anwalt führen, und gleichzeitig zu einer Frauenberatungsstelle oder einer Männerberatung. Denn ein Anwalt rät immer nur, was rechtlich wasserdicht ist, und eine Beratungsstelle berät auch in Sachen Grauzone, soll heißen, kann wertvolle Tipps gegen, die ein Anwalt verschweigt oder gar nicht kennt. Wer meint, kein Geld für den Anwalt zu haben, kann Prozesskostenhilfe beantragen (bei einem Vermögen von unter 2.600 €), und die Erstberatung beim Anwalt kostet maximal 190 € plus Mehrwertsteuer, also 249,90 €).

Wenn beide Partner im Mietvertrag stehen und gemeinsame Kinder vorhanden sind, darf nicht ein Partner einfach mit den Kindern ausziehen, selbst wenn es der Elternteil ist, der sich vorher überwiegend um das/die Kinder gekümmert hat und schwerwiegende Dinge vorgefallen sind (Z.B. Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Gewalt gegen Kinder/Ehepartner, Spielsucht, psychische Krankheiten, eheliche Untreue, etc.). Eine Wegweisung durch die Polizei kann in einigen Fällen kurzfristig für Ruhe sorgen, aber sie gilt nur begrenzte Zeit, normalerweise 14 Tage, danach hat der Ehepartner wieder das Recht, sich in seiner Wohnung aufzuhalten. Und das Mittel des angeordneten Auszugs, also der Wohnungszuweisung an den in der Wohnung verbleibenden Partner, hat nur sehr selten Aussicht auf Erfolg bei deutschen Familiengerichten, die solch eine Entscheidung im Eilverfahren treffen müssten.

FamilienstammbuchHaben beide Eltern das Sorgerecht, was selbst bei unverheirateten Paaren normal ist, dann wäre der Auszug eines Ehepartners mit den Kindern gegen den Willen des anderen Partners Kindesentzug, und das sehen sowohl Jugendamt als auch Familiengerichte gar nicht gerne: Ein ungenehmigter Auszug samt Kind/ern wird dem „flüchtenden“ Ehepartner nachteilig ausgelegt, auch wenn der zurückbleibende Partner informiert wird, wo sich das/die Kinder aufhalten.

Der nächste Weg führt den Ehepartner, der sich trennen will, also zum Jugendamt, um sich rückzuversichern, dass es dem Kindswohl entspricht, wenn die Trennung vollzogen wird und eine räumliche Trennung auch gegen den Willen des anderen Ehepartners unterstützt wird. Dabei ist es wichtig, Beweise für die Gründe der Trennung zu haben, und auch glaubhaft machen zu können, dass man selbst das Kind mehr als 50% betreut hat in den vergangenen 12 Monaten, was für die Zahlung von Unterhalt und das Aufenthaltsbestimmungsrecht entscheidend ist. Es reicht, das Kind nachweislich mehr als 50% betreut zu haben, um ein Wechselmodell verhindern zu können, bei dem das Kind nach der Trennung zu 50% vom einen und 50% vom einen Elternteil betreut würde, mit zwei Wohnsitzen und ohne Zahlung von Unterhalt.

Nun heißt es noch, entweder den Ehepartner zum Auszug zu bewegen oder selbst ausziehen. Solange eine Patt-Situation herrscht, also rechtlich und von den Ämtern her unklar ist, welcher der Ehepartner welche Schritte einleiten darf, ist es klug, das Trennungsjahr offiziell einzuläuten, am besten schriftlich durch eine Anwaltserklärung (das geht dann per Einschreiben an den Ehepartner in den eigenen vier Wänden). Denn erst nach Ablauf des Trennungsjahrs kann sich scheiden lassen – die Scheidung selbst kann schon 2-3 Monate vor Ablauf des Trennungsjahres eingereicht werden. Sie geht endgültig mit einer räumlichen Trennung und der Festlegung von Sorgerecht, Umgang und Unterhalt einher.

Regeln für das Trennungsjahr unter einem Dach:

  • Trennung von Tisch und Bett = in getrennten Zimmern schlafen, oder auf dem Sofa und nicht mehr gemeinsam essen oder einkaufen
  • Im Kühlschrank separate Bereiche für beide Partner einrichten, in denen sie ihre Lebensmittel aufbewahren
  • Nicht mehr für den Partner mitwaschen, bügeln, Wäsche zusammenlegen
  • Wenn vorher ein gemeinsames Haushaltskonto vorhanden war, um Miete, Strom etc. zu begleichen, muss das nicht geändert werden, egal ob das Konto auf beide oder nur einen der Partner läuft.
  • Auch bei gemeinsamen Kindern nicht mehr mit dem Partner essen – lieber den Partner mit den Kinder essen lassen, oder selbst mit den Kindern essen – aber eben nicht gemeinsam, als Familie
  • Keinen Sex/Kuscheln mehr (Ausrutscher zählen nicht als Problem und wären auch nicht beweisbar)
  • Aufschreiben, wer sich wie lange um das/die Kinder kümmert (wegen Unterhalt und Sorgerecht!)
  • Sich benehmen, als lebte man in einer losen WG

 

block-in-herzformWer Mitglied in einem Mieterverein ist, tut gut daran, sich auch dort bereits im Trennungsjahr beraten zu lassen – denn die Situation rund um den Auszug eines der Vertragspartner der ehelichen Wohnung ist kompliziert. So kann nicht einfach einer der Ehepartner den Mietvertrag kündigen und der andere Partner den Vertrag übernehmen, es muss eigentlich ein neuer Mietvertrag mit dem Vermieter gemacht werden oder zumindest ein schriftlicher Zusatz aufgesetzt und unterschrieben werden.

Auch was die Klauseln bei Auszug und Renovierung sowie Schönheitsreparaturen und die Rückzahlung der Kaution betrifft, sollte man sich informieren, um nicht alleine auf teuren Reparaturen sitzen zu bleiben.

 

Wichtige Schlussbemerkung: Ich bin kein Jurist und übernehme keine Haftung für diese Hinweise. Sie sind ausschließlich von mir als Privatperson an betroffene Privatpersonen gedacht. Es soll hier auch nicht der Eindruck enstehen, dass die Mütter immer „die Guten“ seien. Alle Tipps gelten für Männer und Frauen.

 

Blogs als Quelle: für Journalisten und sogar Pfarrer

Im Silvestergottesdienst eines süddeutschen Ortes hörten die Besucher den Pfarrer folgendes von der Kanzel predigen:

„Die Wahrheit macht frei. Wirklich frei. Ich hab in meiner Vorbereitung von einer Frau gelesen. Mitte 40 etwa, promovierte Journalistin, Mutter von 3 Kindern. Und diese Frau hat auf eine ganz tolle Weise erlebt, was dies konkret heißen kann – dass Wahrheit frei macht. Sie hat nämlich das „Wahrheits-Experiment“ gemacht – und hat darüber folgendes berichtet. Sie schreibt:

Dass die Wahrheit frei macht – das stimmt zu hundert Prozent. Wirklich frei wurde ich nämlich damals, als ich konsequent begann, das Lügen einzustellen[es folgt mein Text vom 23.12.2012.]

Soweit diese Frau, die das „Wahrheits-Experiment“ ausprobiert hat. Sie durfte ganz persönlich erleben, dass die Wahrheit frei macht. Hab so bei mir gedacht: Wäre dies nicht auch ein guter Vorsatz für 2013? Einfach mal probieren, was passiert, wenn auch wir mit der Wahrheit leben…“

Davon hätte ich nie erfahren, hätte der Pfarrer mir nicht gemailt und mir seine Predigt als pdf geschickt. In meiner Mailbox las ich:

Liebe Frau Finke,

… darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist David D. und ich bin zurzeit Pfarrer zur Anstellung im Kirchenbezirk XY. An Silvester hatte ich nun Gottesdienst zu halten – und der vorgegebene Predigttext war Joh 8,31-36.

In meiner Vorbereitung bin ich dann auf Ihren Blog-Eintrag vom 23. Dezember gestoßen. Und da ich Ihren Bericht so eindrücklich fand, habe ich ihn kurzerhand als Beispiel in meine Predigt eingebaut.

Mit dieser Mail möchte ich mich nun bei Ihnen für Ihren interessanten Erfahrungsbericht bedanken – und schicke Ihnen meine Predigt mit.

Viele Grüße und einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen

David D.

Wenn das nicht wahrhaft crossmedial ist – ein Blogbeitrag aus dem stillen Kämmerlein wird zur mündlich vorgetragenen Predigt in der Kirche! Ich habe mich gefreut und gefragt, wie die Zuhörer das Beispiel aus dem Blog aufnahmen, und Herr D. antwortete mir, ach, das sei so ungewöhnlich nicht, er recherchiere häufig in Blogs. Das war eine Vorgehensweise, die mir neu schien, die Pfarrer D. aber selbstverständlich fand.

Blogs sind also keine Mauerblümchen mehr, und dass auch Journalisten sich ihrer häufig als Quelle bedienen, zeigt eine neue Studie von Jost Broichmann auf corporate media blogger, der 478 Teilnehmer befragte, wie sie als Journalisten Blogs nutzen.

Private Blogs werden mit 71% erstaunlich gut frequentiert, allerdings erstaunt ebenso die hohe Anzahl von Journalisten, die NIE in Blogs recherchieren, nämlich 33%. Da frage ich mich, ob es am Dünkel liegt oder einfach an Alterssturheit – es kann ja sein, dass Journalisten über 50 sich mit dem Medium Internet sich nie richtig angefreundet haben? Nur 15% aller Journalisten lesen regelmäßig Blogs, weitere 13,4% haben Blogs abonniert, macht also fast 29% Journalisten, die Blogs ernst genug nehmen, um sie anzugucken. Mag sein, dass sich das in etwa mit der Zahl der Gesamtinernetnutzer in Deutschland deckt, die Blogs lesen – das rate ich jetzt aber. Falls jemand dazu Studien kennt, immer her damit :).

Ich sehe solche Entwicklungen immer noch ein wenig mit dem Auge der Mündlichkeits-Schriftlichkeits-Forscherin, die ich an der Uni war. Betrachtet man den Wechsel vom rein schriftlichen Blog in die Predigt oder in ein journalistisches Produkt (das kann ja auch TV oder Radio sein), dann gilt für das englische Mittelalter wie für Mitteleuropa Anfang des 21. Jahrhunderts, dass gewisse Inhalte relativ problemlos Medienwechsel vollziehen können, ohne an Funktion zu verlieren. Das gilt im Speziellen für Blogs, die sind nämlich konzeptionell eher mündlich, also von Sprachmustern geprägt, die für die gesprochene Sprache typisch sind. Durch so einen Medienwechsel können sogar neue Aspekte des Textes zum Tragen kommen, die in der ursprünglichen Form gar nicht durchschimmern oder gar wirken konnten. Das ist eine Erweiterung dessen, was ich als Bloggerin „hergestellt“ habe – tatsächlich würde ich sogar sagen, „fabriziere“. Und ich sehe darin eine Bereicherung, konkreter eine Anreicherung, durch die Fremdnutzung.

Apropos Medien- und Kontextwechsel: ich hätte auch Lust, mal eine Blog-Installation (ein mehrdimensionales Kunstwerk) zu machen – denn Blogbeiträge sollte man nicht nur einfach vorlesen, sondern samt Verlinkungen inszenieren, als auf mehreren Ebenen stattfindendes Gedankenkonvolut, das würde mir gefallen. Bilder müssten projiziert werden, und und im Idealfall mehrere Blogger vielstimmig vortragen. Aber nun – ich bin ja keine Dramaturgin, ich habe nur eine Vision.

Mama arbeitet Januar 2013
Mama arbeitet Januar 2013

Blogs gewinnen an gesellschaftlichem Ansehen, wie man auch an Aktionen wie den Brigitte Mom Blogs sehen kann, und irgendwann wird die breite Mitte der Gesellschaft sich unter einer Bloggerin nicht mehr eine hässliche, pickelige einsame Frau vorstellen. Ich arbeite daran.

Quelle der Grafik:

„Zwei von drei Journalisten nutzen Blogs zur Recherche.“ Corporate Media Blog von Jost Broichmann

 

Linktipp innerhalb des Blogs:

Die Wahrheit wird Euch frei machen. Eine Anleitung

Blog Awards – wieso, weshalb, warum?

„Für hier oder zum Mitnehmen?“ von Ansgar Oberholz – keine Buchkritik

Das ist keine Buchrezension. Es ist eine ganz persönliche Rezeption des Romans „Für hier oder zum Mitnehmen?“ des Berliner Gastronomen Ansgar Oberholz. Ich habe das Buch gerne gelesen, als Roman fand ich es eher dürftig, aber weil ich den Rosenthaler Platz gut kenne – um genau zu sein, muss ich sagen: zwischen 1994 und 1999 kannte – war er für mich ein großes Lesevergnügen, das mir eine Mischung aus Nostalgie und Heimweh nach früher bescherte.

Im Oktober 2012 erst war ich zufällig (auf einem „Vordenker-Workshop zur Erkundung zukünftiger Bedarfe“ vom Fraunhofer Institut eingeladen) in einem Hotel direkt gegenüber von Oberholzs im Jahr 2005 gegründeten Lokal, im Ibis Hotel, und schaute aus dem Hotelzimmer im ersten Stock direkt auf den Rosenthaler Platz und auch das St. Oberholz. Ich bin nicht hineingegangen, weil es für mich teuer aussah, und nicht wie ein Laden, in den man als Mitt-40erin alleine spaziert.

ansgar oberholz buch

Stattdessen habe ich in einer Kneipe direkt gegenüber des Hoteleingangs, die schäbig, aber einladend wirkte, und in der ich früher oft verkehrte, als sie noch Skales (oder so ähnlich) hieß, ein Bier aus der Flasche getrunken, und mich auf die selbstgezimmerten Holzpodeste neben das andere Szenevolk gesetzt, unmittelbar an der Brunnenstraße. Was für mich übrigens ein unerhörtes und erhebendes Erlebnis war, ich habe noch nie irgendwo alleine ein Bier getrunken, schon gar nicht vor der Türe einer Szenekneipe. In eine Disco alleine zu gehen war kein Problem für mich, aber da geht frau ja auch zum Tanzen hin. Alleine Kaffee trinken in einem Gastro-Betrieb mag ich hingegen heute noch nicht.

Direkter Blick auf St. Oberholz vom Hotel aus
Direkter Blick auf St. Oberholz vom Hotel aus

Das St. Oberholz als Treffpunkt der digitalen Bohème habe ich also nicht kennengelernt, obwohl ich Teil der Bohème bin und sehr digital. Ich war schon 1994 digital, als ich nach Berlin zog, in die Nähe des Rosenthaler Platzes, um an der Humboldt-Uni als Assistentin zu promovieren. (Hey, ich habe DOS und LaTeX gelernt!).

Es zog mich aus Freiburg im Breisgau direkt in den Osten Berlins, wo der Rosenthaler Platz recht schnell ein zentraler Knotenpunkt in meinem Leben wurde. Ich machte begeistert „Hüpf und Spring“ (=Kurse) im fit am Rosenthaler Platz, wo viele Mitglieder auch unter anderem deswegen hingingen, weil sie zuhause keine Duschen hatten. Meine Trainerin Nadja dort war so gut, dass ich nie wieder in einem anderen Fitnessstudio Fuß gefasst habe, weil sich niemand mit ihrem Elan und ihrer Kompetenz messen konnte.

Oberholz treibt dort ebenfalls Sport und duscht mit „zwei echten Gorillas“ in einem „kleinen, recht schmutzigen Duschraum ohne Tageslicht“. Die Szenerie kam mir bekannt vor. :)

Kurs im fit am Rosenthaler Platz, 1997
Kurs im fit am Rosenthaler Platz, 1997
Feuerstein Weinbergsweg 1998
Feuerstein Weinbergsweg 1998

Im Weinbergsweg, wo Autor Oberholz nach seinem ausgewachsenen Kater im „Gorki Park“ Essen geht, habe ich in der damals noch dort gelegenen Kneipe „Feuerstein“ (sie war gleich unten, am U-Bahn-Ausgang) meine Promotion gefeiert, indem ich den ganzen Laden für einen Abend mietete (darauf musste ich eine Weile sparen) und bei dem bärtigen Wirt oft nach dem Sport mit meinen Freundinnen bei einer Weinschorle gesessen. Das Feuerstein ist jetzt heute übrigens in der Veteranenstraße, wie ich sah – eventuell noch unter dem selben Besitzer. Schwer zu sagen, denn Menschem mit Bart sehen ohne Bart gänzlich anders aus.

Die Ackerhalle in der Invalidenstraße, in der Oberholz in dem Roman einkaufen geht, war mein Supermarkt, zuerst ein „Bolle“ und später ein „Spar Extra“. Heute ist hängt ein  „REWE“-Schild über dem Eingang. Bei meinem letzten Besuch erkannte ich sie kaum wieder, das Publikum war, ausgenommen die Kassiereinnen, die noch berlinerten und ostig aussahen, komplett ausgetauscht. Früher gab es in der Ackerhalle keine Kinder und keine Bio-Gemüse einkaufenden Mitt-30er, sondern dickbäuchige Renter, die Bierdosen und Hundefutter in ihre Einkaufswagen legten.

Besonders gut gefallen hat mir, wie Oberholz den Geruch der U-Bahn beschreibt, mir ging es auch so, dass ich beim ersten, kürzlichen Besuch in Berlin seit 1999, als ich fort zog, begeistert die Luft der U8 am Rosenthaler Platz einzog. Dieser warme Luftzug, das Knirschen, der staubig-ölige Geruch – herrlich!

Auch die Liebe von Oberholz zu Friedhöfen teile ich. Meine Lieblingsfriedhöfe warern der Ackerfriedhof und der Sophienstädtische Friedhof, beide nur 5 Minuten vom Rosenthaler Platz, Richtung Bernauer Strasse, aber noch im Osten. Sie waren wilde, verwunschene, vergessene Orte voller Grün in den 90ern. Beim Lieblingsfriedhof von Oberholz, dem Garnisonsfriedhof, befand sich die Absturzkneipe „Eimer“, an der ich auf meinem Heimweg vom Nachtleben (es gab da eine Disco in der Sophienstraße, die nicht schlecht war, und auch die Oranienburger Straße war in den 90ern ein guter Ausgeh-Ort) oft vorbeiradelte.

friedhof-elisabethkirch-mit
Elisabethkirchsfriedhof, Ackerstrasse, 2012

Der beste Absatz des Romans ist für mich dieser:

„Die Torstraße ist eine dicke Vene auf der Hand der alten Diva Berlin, violett hervorstechend unter der schon dünn gewordenen Haut der Hand, die schon so vieles getragen hat, deren Knöchel deutlich hervorstehen. In der Mitte der Vene, dort, wo man die Nadel für eine Infusion setzen würde, liegt der Rosenthaler Platz mit Café.“ (S. 185)

So ist es. Und die Venen führen das Blut zum Herzen hin.

Quelle: Ansgar Oberholz: Für Hier oder zum Mitnehmen? Ullstein Extra 2012, ISBN 978-3-86493-009-6 für 14,99 €. 238 Seiten.

Linktipps innerhalb des Blogs:

Dieses Haus stand früher in einem anderen Land

Mama war einst cool

Der Klatschmohn und ich (eine Pionierpflanze)

Der Schneezwerg: Haltung, Pflege, Zubehör

Schneezwerg, der; -[-e, es], -e: Putziges menschliches Wesen zwischen 1 und 10 Jahren, das nördlich des +45. Breitengrades gehäuft in den Wintermonaten auftaucht.

Seine Haltung ist unkompliziert, er ist selbstgenügsam, muss aber in regelmäßigen Abständen mit Futter, Heißgetränken und trockenen Handschuhen versorgt werden. Kopf und Füße sind besonders empfindlich und müssen gut vor Kälte geschützt werden. Der Körper ist am besten in einem sog. Schneeanzug aufgehoben, was auch sein Erkennungsmerkmal ist.

Anschaffung

Der Schneezwerg entsteht durch eine Metamorphose von Kleinkind bzw. Grundschüler, er ist im Ursprungszustand meist im Schlafanzug anzutreffen. Schneit es über Nacht, springt der zukünftige Schneezwerg rasch aus dem Bett und verlangt nach Zubehör, so er es sich noch nicht selbst anlegen kann. Darüber vergisst er auch gelegentlich das Frühstück.

Haltung

Nach dem Anlegen des Zubehörs benötigt der Schneezwerg kaum noch Aufmerksamkeit. Er vergisst Raum und Zeit und beschäftigt sich über längere Zeiträume selbst im Freien. Sofern eine ausreichende Menge an Schnee vorhanden ist, spielt er ausgiebig mit Schneebällen, baut Schneemänner, räumt Schnee von Autos ab und versucht, Schneeflocken zu fangen.

Pflege

Das Spielen im Schnee bei Minusgraden erschöpft den Schneezwerg nach 30-60 Minuten. Dann benötigt er warme Milch mit Honig, Früchtetee oder heißen Kakao als Nahrung, und nimmt auch gerne eine herzhafte warme Mahlzeit ein. Es ist möglich, dass nach dem Wiedereintritt in die Wärme der Wohnung abrupte Weinerlichkeit einsetzt – diese kann auch durch ein spontanes Schlafbedürfnis ergänzt werden. Falls sich der Schneezwerg beim Aufenthalt im Freien etwas verkühlt hat, tut ihm das Baden in etwa 37 Grad warmem Wasser gut, was ebenfalls zu starker Müdigkeit führen kann.

Zubehör

Als Grundausstattung unerlässlich ist ein warmer Schneeanzug, am besten zwei Stück, die wechselnd getragen werden können, da einer immer nass und schmutzig ist. Für die Pfoten empfehlen sich 2 Paar Handschuhe zum Wechseln, für die kleineren Schneezwerge als Fäustlinge, für die älteren unter ihnen als Fingerhandschuhe. Wichtig ist, dass diese Handschuhe wasserfest sind. Als Kopfbedeckung benötigt der Schneezwerg eine warme Mütze, die die Ohren bedeckt (sehr wichtig, sonst drohen Ohrenschmerzen!). Viele Schneezwerge bevorzugen Mützen, die nach Bankräuberart nur einen kleinen Teil des Gesichts frei lassen; andere tragen nur das klassische Mützenmodell, das die Hälfte des Kopfes bedeckt.

teure winterschuhe kindDamit sich der Schneezwerg an den Füßen nicht verkühlt, muss er gefüttertes, schneefestes Schuhwerk tragen, das relativ kostspielig ist. Diese Anschaffung sollte trotzdem nicht gescheut werden, da der Schneezwerg ohne solche Schneeschuhe erkrankt.

Ein Schal ist nicht unbedingt nötig, da die Schneeanzüge und die Sturmhaubenmützen den Hals bereits komplett abdecken. Unter dem Schneeanzug kann wahlweise eine Strumpfhose, Skiunterwäsche oder einfach nur nackte Haut getragen werden, je nach Außentemperatur.

NB: In den Sommermonaten ist der Schneezwerg mit Wasserspritzpistolen und Badehose ausgestattet als kleines Spritzmonster anzutreffen.