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Tagebuchbloggen vom 22. Mai 2014

Gestern war ein besonders stressiger Tag, die Kita hatte Betriebsausflug und der Sohn (8) musste mit einem entzündeten Nerv zum Kinderzahnarzt in der Nachbarstadt. Die Jüngste (5) hatte ich dabei, logisch. Und noch einen Freund, dessen Eltern dringend Betreuung brauchten obendrein (war schon egal, er machte die Sache eher einfacher). Dass der Sohn beim Zahnarzt erstmal auf dem Parkplatz erbrach und nicht behandelt werden konnte, war quasi filmreif. Heute läuft alles relativ easy.

Und als ich neulich zum zweiten Mal tagebuchbloggte, da sagten einige von Euch, das würden sie gerne nochmal lesen. Dann will ich mal!

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05:45, Jüngste steht in meiner Tür

Das ist viel zu früh und die Rache dafür, dass sie gestern nach einem sehr sonnigen Tag, den sie im Hof spielend verbrachte, sich bereits um 19 Uhr hinlegte. Normalerweise geht sie nicht vor 21 Uhr ins Bett und schläft morgens bis 8 aus, am Wochenende gerne auch länger (ja, ich weiß, dass das toll ist!). Ich mache ihr den Fernseher an, ganz leise, damit der Sohn noch weiterschlafen kann, der nachts auf Sofa gewandert ist, und schlafe selbst nochmal für eine Stunde.

7:30 Uhr

Ich bin geduscht mitsamt Haarewaschen, habe den Kindern Frühstück gemacht – es gibt aufgewärmte Pfannkuchen von gestern, was die Amerikaner dürfen, darf ich schon lange – und beim ersten Tee publiziere ich eine News für die liliput-lounge, schalte Kommentare auf meinem Blog frei, schaue kurz bei Facebook rein und gucke kurz bei twitter nach, ob es Replies und Retweets gab.

Der Sohn, der seit gestern Antibiotikum nehmen muss, erhält seine Medizin. Er wird heute noch zuhause bleiben, denn er ist noch nicht wieder fit genug für die Schule. Die Jüngste versucht, mich in eine Diskussion darüber zu verwickeln, ob und warum sie heute nicht auch zuhause bleiben kann. Zum Glück zieht mein Argument, dass der Bruder ja auch nicht daheim bleibe, wenn sie krank sei. Uff.

8: 30, Aufbruch zur Kita

Fahrt ohne Zwischenfälle und kein Theater beim Abschied, so dass ich bereits um 9 Uhr wieder zuhause bin. Ich checke meine Mails, lese die twitter-Timeline nach (also die Leute, denen ich folge), bereite mir meinen ersten Kaffee zu und stelle mich auf die für 9:30 angesetzte Telefonkonferenz ein, die um 10 Uhr fertig ist. Der Sohn guckt in meinem Schlafzimmer fern.

10 Uhr

Ich plane den eben erhaltenen neuen Auftrag und trage Termine in den Küchenkalender ein, hole mir den Kaffee 2.0, und meine Mutter ruft an. Das Paket, das sie mir geschickt hat und das seit gestern unausgepackt im Flur steht, guckt mich vorwurfsvoll an, ebenso die Tageszeitung und die Steuer 2013 sollte auch bis in 9 Tagen gemacht sein, ich muss dringend den Verlängerungsantrag schreiben. Ohje, und der Wohngeldanatrag ist auch im Juni wieder dran. Dass das Katzenklo stinkt, ignoriere ich für den Moment und beantworte erst einmal Kommentare im Blog.

11 Uhr

Weiter geht’s mit dem Koordinieren von Aufträgen per Mail, ich führe ein kurzes Telefonat zur Vorbereitung eines Interviews, beantworte weitere Kommentare im Blog. Kurz überlege ich, wann ich die getrocknete Wäsche abhänge. Nicht jetzt. Die Facebookseite von famPlus will mit einem frischen Link versorgt werden und im Blog geht es rund.

12 Uhr, Hunger

Der Sohn (8) verlangt nach Maultaschensuppe, ich backe mir ein Biobrötchen von gestern im Toaster auf. Leider ist der Kühlschrank leer wegen des Holterdipolter-Tages gestern, an dem ich nicht zum Einkaufen kam. Also esse ich Käse, Frühlingszwiebeln und Tomaten dazu.

Mist, in 1 Stunde kommt schon die Große, da muss ich nochmal kochen. Da ich gestern vor lauter Tohuwabohu vergessen habe, für sie Mittagessen zu kochen, will ich mir heute besondes Mühe geben und mache etwas, das ihr schmeckt. Ich muss aber vorher unbedingt noch das Interview vom Montag zusammenschreiben, es ist höchste Zeit. Denn heute um 16 Uhr steht schon das nächste Interview an, und  ich muss vorher das alte aus dem Kopf haben. Einkaufen sollte ich auch noch. Die Milch ist alle.

13 Uhr, Es riecht nach angebranntem Fett

Der Nachbar mit Multipler Sklerose ist beim Versuch, vom Rollstuhl aufs Klo zu gelangen, hingefallen und kommt nicht mehr hoch. Ich werde von lautem Schreien und Schimpfen aus der Nachbarwohnung alarmiert, schnappe mir den Wohnungsschlüssel und treffe auf eine völlig aufgelöste Schwiegermutter und den liegenden Mann. Noch ein Nachbar mit Muskeln kommt und hilft. Puh. Mir tut nun der Rücken weh, ich sollte nicht mit anpacken. Aber einen schreienden Mann lässt man doch nicht am Boden liegen.

13:30, Große fragt, was hier so komisch riecht

Ich erzähle vom Nachbarn und dass mir das Fett verbrannt ist. Das Essen sieht aber noch genießbar aus, die Große setzt sich an den Tisch und erzählt kurz, dass die Englischarbeit doch nicht so schlimm war, ich muss allerdings gleich los, den Kühlschrank füllen, wenn ich mich um 15 Uhr auf das 15:30 Interview vorbereiten will, und kann mich nicht ausgiebig mit ihr unterhalten.

Eine Mail mit einer neuen Anfrage kommt rein, vom Kinderbuchverlag, für den ich wieder texten soll. Mein Herz rutscht in die Hose, weil ich gerade so viel zu tun habe, dass ich kaum weiß, wann ich arbeiten soll. Und dann stehen die nächsten Ferien vor der Türe, nicht nur für das große Schulkind, auch für die beiden Kleinen ist Hort & Kita geschlossen. Da fehlen mir dann 10 Tage Zeit. Hm. Deadline Ende Juni, das sollte gehen. Ich sage zu. Sonst fragen die mich beim nächsten Mal nicht mehr.

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14:55 Uhr

Um 92 € ärmer, aber fertig mit dem Wocheneinkauf, habe ich ausgepackt und freue mich, dass die Katze sich so übers Katzengras freut. Der Stapel der ungelesenen Zeitungen ist weiter gewachsen, weil die Post da war. Das Päckchen von meiner Mutter steht immer noch unausgepackt im Flur. Ich muss noch schnell nach den Mails und dem Blog schauen, bevor ich um 15:30 zum Telefon greife für das nächste Interview.

Noch rasch etwas für das Junge Forum Konstanz auf FB posten, mit denen ich hoffe, in den Gemeinderat in Konstanz einzuziehen (hui, nur noch wenige Tage bis zur Wahl!) und auch twittern, vorher noch ein Bild dafür bearbeiten. Ich habe Hunger, aber jetzt keine Zeit mehr, etwas zu essen. Ein kleiner Haps vom angebrannten Backfisch, das muss reichen.

 

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16 Uhr

Das Interview ist geführt, ich habe noch mehr Hunger, esse den Rest vom Backfisch im Stehen in der Küche und fange dann an mit Schreiben. Bis 16:45 habe ich Zeit, dann muss ich die Jüngste von der Kita abholen. Das Schreiben läuft nicht, um 16:10 beschließe ich, den Text lieber morgen früh zu schreiben. Und fange stattdessen an, den Berg an Printmaterial etwas abzubauen. Das entspannt mich, weil ich nicht abgebaute Berge hasse.

16:55 Uhr, Glücksflash

Beim Abholen der Jüngsten überkommt mich ein kleiner Glücksflash. Sie ist schmutzig und vergnügt, strahlt mich an, und sieht fast genauso aus wie ihre ältere Schwester, als die 5 war. Was bin ich froh, so tolle Kinder zu haben, auch wenn es oft anstrengend ist, alles alleine zu regeln!

Für weitere Sentimentalitäten ist aber keine Zeit. Zuhause wartet noch die Wäsche und ich möchte noch nach dem Blog schauen. Heute sind sehr viele Kommentare reingekommen, die möchte ich beantworten und auch schauen, was sonst im Internet so los ist. Ich recherchiere noch etwas zu meinem Interviewpartner, damit ich morgen leichter in den Text komme.

18 Uhr

Oh, schon so spät. Schnell noch die Fotos für diesen Blogbeitrag bearbeiten und die Stichworte, die ich im Laufe des Tages aufgeschrieben habe, zu Sätzen auffüllen. Die Wäsche hänge ich um 19 Uhr ab, ich mache das ganz bewusst ohne Fernsehen oder andere Geräusche. Das ist für mich eine Pause, eine Art innehalten. Vorher schreibe den Blogpost soweit rund, dass ich vor dem Schlafengehen nur noch den Rest ergänzen muss, denn morgen früh will ich ihn dann veröffentlichen. Der Sohn räumt derweil sein Lego im Kinderzimmer freiwillig auf und die Jüngste spielt noch im Hof mit ihren Freunden.

Ich schenke mir eine Weißweinschorle ein und packe das Päckchen meiner Mutter aus. Es ist schon ulkig, was für Dinge sie einkauft. Eine Schnäppchenjägerin vor dem Herrn, so wie ich, aber ihr Geschmack ist völlig anders als meiner. Sei’s drum, dann wird die Jüngste eben eine lila Leopardenhose tragen, wollen wir mal nicht so pingelig sein. Und ein quietschbunter Badeanzug ist wahrscheinlich sogar nach dem Geschmack meiner Tochter. Den hätte ich ihr nie gekauft. Ob ich später meinen Kindern auch so liebevolle, irgendwie total schräge Pakete schicke? Meine Gedanken wandern kurz in die Zukunft, um gleich wieder umzudrehen. Was später ist, weiß man eh nicht. Und wirklich: die Jüngste findet die Hose und den Badeanzug ganz toll. Ihre Freundin aus dem Block hat die gleichen Sachen. Peer Group fängt früh an…

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20 Uhr, Abendessen

Ich überlege, was ich mir Schönes zu Abend koche. Es wird dann die Lammhüfte, die ich mit Tomaten und frischen Champignons schmore. Reichlich Knoblauch muss auch mit rein in das Gericht, das ist für Home Office Arbeiter zum Glück gar kein Problem.

Die Jüngste badet, die Große schreibt noch rasch einen Text für die Schule an meinem Laptop, den ich korrekturlese. Mensch, das Kind kann schreiben, Stolz flutet mich. Sie hat einen sehr bissigen Text über einen Wandertag in Schottland geschrieben, den sie so absenden will, obwohl das eventuell nicht bei allen Lehrern auf Gegenliebe stößt. Ich hatte ihr davon abgeraten, sage ihr aber trotzdem, dass sie eine gute Bloggerin abgeben würde. Sie grinst.

Das Essen ist gegen 21 Uhr fertig, ich esse am Computer, während im Fernsehen Quizduell läuft, dem ich aber kaum Beachtung schenke. Die beiden kleinen Kinder schlafen dabei ein, das dauert bis 21:30, beim vom Kranksein ausgeruhten Sohn sogar länger. Um 22 Uhr bin ich müde und falle ins Bett, wo ich sofort einschlafe. Es war ein guter Tag.

 

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Linktipp innerhalb des Blogs: Tagebuchbloggen Home Office am letzten Ferientag, August 2013