Ein herbstlicher Spaziergang in Konstanz am Bodensee mit 13 Bildern.
Für Oktober haben wir erstaunlich wenig Wasser im Bodensee – kein Wunder nach diesem regenarmen Sommer. Der aktuelle Pegelstand in Konstanz liegt bei 2,78 Metern über Pegelnull, was zwar wenig, aber kein Rekordwert nach unten ist: Der historische Minimalwert für einen 23. Oktober liegt nochmals 21 cm darunter. Aber für mich ist das historisch wenig Wasser im Oktober, denn ich bin ja erst seit 2002 hier.
Warum ich euch das erzähle? Weil ich heute spazieren gegangen bin. Und zwar ausgiebig. Die Kinder gingen mir auf die Nerven, ich musste mal raus. Da alleine nach Griechenland zu fliegen weder zeitlich noch sonstwie drin ist, bin ich also mit der Kamera an die frische Luft und habe mir den See ohne Wasser angeguckt.
Reichenau – Hörnle – Seestraße – Konstanzer Hafen
Speziell neben dem Damm, der zur Insel Reichenau führt, muss man ziemlich die Augen zusammenkneifen, um noch irgendwo einen See zu sehen. Das ist eigentlich ein feuchtes Naturschutzgebiet voller Schilf, Wasservögeln und flachem Wasser, aber momentan sieht es vom Damm aus betrachtet nach Süden so aus, als könne man fast bis in die Schweiz laufen, und nach Norden so, als sei zwischen Hegne und der Reichenau alles trocken. Irgendwie apokalyptisch. Besonders der ausgetrocknete Boden hat etwas Mahnendes, was aber auch daran liegen kann, dass wir diesen Sommer recht viel über die Erderwärmung und die Klimakrise gesprochen haben.
Nach der Reichenau zog es mich noch zum Konstanzer Hörnle, einer öffentlich zugänglichen Badestelle, bei der ich auch wesentlich weiter trockenen Fußes laufen konnte als jemals zuvor. Im Frühling/Sommer steht das Wasser oft bis kurz vor den Bäumen an der Böschung. Jetzt waren dort, wo sonst See ist, sogar Muscheln zu sehen und sehr viel Steinufer. An der Promenade neben dem Yachthafen habe ich auch kurz vorbeigeschaut, aber hier fällt das Ufer so steil ab, dass der Unterschied zu anderen Niedrigwasserständen nicht so auffällt wie am Hörnle – das wirkt fast wie ein normaler Hochsommerpegel.
Im Konstanzer Hafen schließlich liegen die Tretboote fast auf Grund, hier sieht man deutlich, wie niedrig das Wasser ist. Rund im die Imperia im Hafen, wo sich auch der Messpegel befindet, sah ich gleich 2 Räder im Wasser liegen, die da offensichtlich schon lange moderten, aber sonst nicht sichtbar sind. Und sogar einen dicken Fisch. Aber der wollte sich nicht gerne von mir fotografieren lassen.