Kann man mit einem Kleinstwagen und drei kleinen Kindern nach Italien fahren? Ja, frau kann! Wenn sie klug und minimalistisch packt, in der Mitte der Woche und nicht zur Hauptverkehrszeit losfährt, und die Kinder brieft, dass die Fahrt seeeeehr lange dauern wird.
Nicht, dass wir uns missverstehen – außer den Kindern (2, 5 und 10 Jahre alt) waren noch zwei Autositze und eine Sitzerhöhung unterzubringen. Und ein Gummiboot samt Paddeln, Grundnahrungsmittel, Bücher und Kuscheltiere. Der Kia Picanto war also wirklich voll. Und trotzdem war das alles kein Problem, nicht einmal die Fahrt über die Alpen und durch den San Bernardino Tunnel. Niemand erbrach sich (na gut, die Große hatte ich mit Reisemedizin gedopt), keiner schrie, alles friedlich.
Klingt toll? Schon, aber leider hat es uns am Urlaubsort selbst nicht so gut gefallen. Denn wir waren in einem Eurocamp am Gardasee, und genau in der Woche, als wir uns dort aufhielten, war es unglaublich heiß. Bei 38° rinnt der alleinerziehenden Mama der Schweiß, wenn sie das Kleinkind auf der einen Seite und die große Badetasche auf der anderen Seite zum Strand, Supermarkt, Pool oder Auto tragen muss.
Ein Buggy hatte in mein Auto nun wirklich nicht mehr reingepasst. Böser Fehler. Merke: Nie wieder ohne Buggy verreisen, wenn du die Entfernung zum Strand nicht kennst. 800 Meter können sehr weit sein. Vor allem auf dem Rückweg!
Und die Nächte sind bei solchen Temperaturen auch nicht wirklich erholsam, ich fühlte mich zurückversetzt in die Säuglingsphase (derer hatte ich ja bereits drei, ich finde, das reicht).
Wir sind also nach einer Woche wieder abgereist, anstatt 10 Tage zu bleiben, wie es ursprünglich geplant war. „Aber Mama, dann schenken wir denen doch ganz viel Geld!?“, fragte meine Große entgeistert. „Das kann man so sehen. Aber nur weil etwas bezahlt ist, muss man ja nicht dableiben“, beschied ich. Und habe damit den Kindern hoffentlich etwas fürs Leben beigebracht. Denn etwas auszusitzen, nur weil man das mal vorgehabt hatte, ist keine gute Idee. Pläne können geändert werden.
Wir fuhren heim und fühlten uns wie Schulschwänzer. Das war schön. „Und zuhause ist es sowieso am Schönsten“, sagten meine Kinder. Genau!