An Hokuspokus zu glauben liegt mir fern. Aber offenbar nützt es etwas, Wünsche zu visualisieren – oder besser noch, sie aufzuschreiben oder aufzumalen, je nach Neigung. Als meine Nachbarin Petra mir riet, ich solle meine Traumwohnung zu Papier bringen, war ich meinem Naturell entsprechend zuerst etwas zögerlich, dachte dann aber „Schaden kann es ja nicht“, und wählte die mir derzeit liebste Form des Aufschreibens, nämlich diesen Blog.
Und tatsächlich: Ich habe eine bezahlbare, schöne 4-Zimmer Wohnung mit Balkon, Keller und Tiefgarage hier im Stadtteil gefunden. Sie ist sogar nagelneu, und mit mir werden über 100 Familien im Neubaugebiet dort neu einziehen, so dass ich die berechtigte Hoffnung hege, nette Alleinerziehende und andere Familien als Nachbarn zu haben, was erheblich zur Lebensqualität beiträgt.
Die Kinder waren begeistert, als ich ihnen Bilder von unserem zukünftigen Zuhause gezeigt habe, und obwohl ich mich nun von knapp 200 m2 auf 90 m2 verkleinern werde, freue ich mich auf den Umzug. Es ist Zeit, noch einmal gründlich das Leben zu entrümpeln und neu anzufangen.
Egal, was ich beruflich tun werde, ob frei oder angestellt schreiben, in dieser Wohnung ist alles möglich – kennen Sie das Gefühl? Den unterschriebenen Mietvertrag habe ich heute vormittag abgegeben, und nun werde ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Einbauküche kaufen.
Frau Finke wird sesshaft. Jedenfalls für eine Weile ;). Denn wenn ich mein Umzugsverhalten so angucke, dann bin ich doch eher sprunghaft: Alleine in den letzten 10 Jahren in Konstanz habe ich schon 3 Bleiben gehabt. Und in den 10 Jahren davor verschiedene, jeweils sehr schöne Wohnungen in Freiburg (3 Studentenbuden), Berlin (2 Wohnungen im Mitte der 90er noch verruchten Bezirk Mitte), Lübeck-Altstadt und Hamburg St. Georg (ja, im Rotlichtviertel) bewohnt. Ich tue also wohl gut daran, über eine Modulküche nachzudenken.
Ich freue mich. Aufbruchsstimmung bei Sonnenschein und Eiseskälte. Ein Umzug im Wonnemonat Mai. Toll!