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Umzug mit Katze – Tipps

Wenn man der Sache etwas Zeit gibt, ist ein Umzug mit einer Katze gar kein Problem. Unsere Annika, jetzt knapp 4 Jahre alt, hat sich schon so gut in der Wohnung eingelebt, dass sie nun kurze Ausflüge in meiner Begleitung auf den Balkon wagt, wo sie aufgeregt allerlei fremde Gerüche aufnimmt und die Gegend inspiziert. Sie ist ein sehr scheues Tier, das panische Angst vor allen Männern (bis auf meinen tierlieben Kusin) hat, weil sie diese Spezies für unberechenbar und gefährlicher als Hunde hält. Und so ist sie sehr zufrieden, wenn sie einfach ein bisschen auf die Straße gucken kann :).

Drei Mal bin ich nun schon mit einer Katze umgezogen, und zwar nicht nur mit dieser – Katzen begleiten mein Leben. Fortgelaufen nach dem Umzug ist mir nur eine Katze, um die ich bitterlich geweint habe. Das war, als ich 1999 mit dem Vater der Kinder von Berlin nach Lübeck zog, und wir zusammenzogen. Ich war ein Wochenende verreist, um meine Promotionsurkunde abzuholen, und als ich wiederkam, war meine geliebte Anaïs fort.

Nach einem Umzug eine Freigängerkatze alleine zu lassen ist also ein grober Fehler. Den restlichen Absatz, den ich hier noch dazu schreiben könnte, verkneife ich mir und schlucke noch einmal heftig.

In Berlin war ich bereits mit meiner Katze von der Anklamerstraße 500 Meter weiter an den Zionskirchplatz gezogen, was Anais überhaupt keine Schwierigkeiten machte – sie stromerte nun einfach durch einen anderen Hinterhof. Die Straßenbahnlinien vor der Haustüre bereiteten mir anfangs etwas Sorgen, aber da die Tram mächtig laut quietschte, wenn sie sich näherte, kam meine Katze nie in Gefahr.

Obwohl man ja sagt, Katzen würden Ortswechsel nicht gut verkraften, habe ich gegenteilige Erfahrungen gemacht: Die Berliner Katze reiste sogar mit mir zusammen zu meinen Eltern nach Freiburg, wo sie im Garten des Reihenhauses spazierenging und stets nach Hause fand, obwohl in der Wohnsiedlung dort ein Haus wie das andere aussieht. Wir fuhren bei meinen „Heimaturlauben“ zuerst mit der U-Bahn bis zum Alex, durchquerten dann den Bahnhofmoloch bis hoch zur S-Bahn, und stiegen am Bahnhof Zoo in einen ICE um, wo die Katze 6 Stunden von oben im Gepäcknetz aus ihrem Weidenkörbchen schaute. Was wie Tierquälerei klingt, hat meiner Anaïs nichts ausgemacht; sie wusste, es geht an einen schönen Ort.

Wie schafft man es als Katzenbesitzer, dass das Tier den Umzug gut übersteht? Hier meine Tipps:

  • am Umzugstag mit Essen, Trinken, Kiste und Katzenkorb in ein Zimmer einsperren (Gästebad?), und die Katze erst herausholen, wenn alle fremden Menschen fort sind und der Umzug geschafft ist
  • Die Katze mit dem Bezugsmenschen zusammen in die neue Bleibe bringen, und dem Tier beruhigend zureden
  • In der neuen Wohnung die Katze vorerst auf ein Zimmer beschränken, in dem auch Kiste und Futter stehen
  • Wenn die Katze sich verkriecht, was zu erwarten ist, sie einfach in Ruhe lassen – nach ein paar Stunden oder Tagen wird sie etwas mutiger
  • Vertraute Möbel, Menschen, Geräusche erleichtern das Einleben ungemein. Nicht zu viel Neues auf einmal anschaffen
  • Viel mit der Katze reden, das beruhigt sie
  • Nach frühestens 7-10 Tagen an die frische Luft lassen und stets dabei bleiben, unbedingt mit Möglichkeit zum sofortigen Rückzug an einen sicheren Ort für die Katze (Balkontüre geöffnet!)

Eigentlich ganz simpel, oder? Dann wollen wir mal hoffen, dass die Katze brav auf dem Balkon bleibt und nicht herunterhüpft, um die spannende Baustelle zu erkunden. Denn laut Mietvertrag darf sie das nicht. Hörst du, Annika? Schön auf unseren 90 Quadratmetern bleiben, verstanden!?