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Selbst ist die Frau

Seitdem ich getrennt bin, entdecke ich ständig neue Fähigkeiten an mir – dass ich Rasen mähen kann und ein Leuchtmittel austauschen, hat mich weniger überrascht, aber einem zappeligen Kleinkind die Haare zu schneiden, hätte ich mir früher nicht zugetraut.

Es überkam mich ganz spontan, gestern Abend: Gerade hatte ich erfahren, dass die Jüngste ab Februar von der Krippe in den Kindergarten wechseln kann, was für mich erweiterte Betreuungszeiten bedeutet und für das Kind mehr altersgerechte Freunde und Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich hatte Lust, nach vorne zu gucken, etwas Neues zu machen, und das Gefühl, dass mir das Schicksal etwas gnädiger gestimmt sei. Und so schrieb ich zuerst eine Mail an einen beruflichen Kontakt, den ich wegen ständiger Überlastung in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Und als ich das getan hatte, fand ich, es sei an der Zeit, die jüngste Tochter von ihrer ausufernden Haarpracht zu befreien, die sich stets verknotet und sie mehr beschwert als schmückt.

„Just do it“ ist manchmal richtig gut. Natürlich hätte ich auch einen Frisörtermin ausmachen können, aber ob das Kind da stillsitzt? Und was, wenn das passiert, wovor alle Kleinkindfrisöre und Mütter sich fürchten, dass nämlich das Kind mittendrin keine Lust mehr hat und anfängt, zu bocken? Ich habe kürzlich erst von einer Bekannten gehört, dass sie ihrer Tochter zuhause die andere Hälfte der Frisur nachschneiden musste, nachdem das Kind befand, sie habe jetzt lange genug auf dem Frisörstuhl ausgeharrt.

Außerdem wollte ich es gerne erledigt haben (jaja, so bin ich…. Fräulein Ungelduld). Und dank einer großen Schachtel Schokolade, dem Fernseher und einer ordentlichen Portion Glück sieht das Ergebnis ganz niedlich aus. Dem Kind gefällt’s auch. :)